Niederlage nach miserablem Spiel in der Südstadt
Die Südstadt ist ein trostloses Satellitenstädtchen. Dort sah ich vor vielen Jahren zum ersten Mal einen toten Menschen. Er hatte sich an einem kleinen Bäumchen erhängt. Die Südstadt ist seit den 1970er-Jahren auch Heimat des Vereins, der aus dem Zusammenschluss der Wiener Traditionsklubs Admira und Wacker entstanden ist, im Laufe der Jahre allerlei komische Namen trug und mir im Augenblick unter dem Namen FC Admira Wacker Schmerzen bereitet. Vornehmlich dann, wenn RAPID in der Südstadt anzutreten hat. Ich erinnere mich beispielsweise an ein Spiel, in dem wir bereits 3:0 geführt hatten, dann aber noch 3:4 verloren. Die einzig schöne Erinnerung rührt von einem Spiel im Mai 2005, in dem ein Tor von Ferdinand Feldhofer in der Nachspielzeit RAPID den Weg zum Meistertitel ebnete. Sicher haben wir auch andere Spiele in der Südstadt gewonnen, doch die Assoziationen, die eine bevorstehende Fahrt in die Südstadt auslöst, sind fast durchwegs negativ.
Dennoch überwog bei mir vor dem Spiel in der Südstadt wie immer die Hoffnung, dass es diesmal gut gehen werde. Ich wurde bitter enttäuscht. Das Auftreten unsere Mannschaft und die daraus resultierende 1:2-Niederlage bereitete mir körperliche Schmerzen, die nun wiederkommen, da ich an gestern zurückdenke, weshalb ich die Spielbetrachtung kurz halten möchte.
Leidenschaft und Einsatz sind unabdingbare Voraussetzungen, um ein Bundesligaspiel gewinnen zu können. Beides fehlte unserer Mannschaft. Der Aggressivität der Admira konnte nichts entgegengesetzt werden. Gelang es nach etwas 20 Minuten noch recht gekonnt, das eine oder andere Mal konzentriert nach vorne zu kombinieren, war davon in der zweiten Halbzeit fast gar nichts mehr zu sehen. Die einige Konstante bei der gestrigen Niederlage, die sich mit etwas weniger Glück zum Debakel entwickeln hätte können, waren haarsträubende Fehlpasses, die uns viel zu oft in die Bredouille brachten. Was mir besonders aufgefallen ist und ich mir nicht erklären kann: Wie schaffen es andere Mannschaften unerbittlich in Zweikämpfe zu gehen und diese ohne Foul zu gewinnen während wir beim Versuch dagegen zu halten, wegen Foulspiels zurückgepfiffen werden?
1 Kommentar:
Besser hätte Escobar sich nicht ausdrücken können, es bereitet körperliche Schmerzen!
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