RAPID überwintert als Tabellenführer
Nachdem Mattersburg Magna mit 2:1 besiegt hatte, hätte RAPID durch einen Sieg über Wacker Tirol mit einem Vorsprung von drei Punkten in die Winterpause gehen können. Mit dem Sieg wurde es nichts, dank unermüdlichen Angriffsgeists schaffte unsere Mannschaft aber immerhin noch ein Unentschieden, nachdem sie bereits 0:2 zurück gelegen war.
Das Tor der Tiroler schien an diesem Abend wie vernagelt. Mit viel Pech scheiterte Hlinka zu Beginn des Spiels per Volleyschuss an Torhüter Pavlovic und der Latte. RAPID war überlegen, das Führungstor schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Doch wie das Leben so spielt, kam es ganz anders als von uns erhofft. Corner für Tirol, ich kündige bereits unsere Führung aus dem darauf folgenden Konter an (nach einem Eckball wäre genügend Platz und damit Spielraum vorhanden), da greift Macho daneben, der Ball landet vor den Füßen des freistehenden Schrott und der trifft mit einem satten Schuss ins grün-weiße Herz. Das blutet wenige Minuten noch heftiger als Garics einen von Koejoe abgefälschten Stanglpass von Mair ins eigene Tor bugsiert.
Tirol also schaffte mit zwei Angriffen ebenso viele Tore, RAPID war drückend überlegen, musste aber durch die Finger schauen. Böses ließ sich erahnen, Erinnerungen an so manche Abfuhr (beispielweise zwei 0:4 gegen den GAK) wurden wach. Aber RAPID brach nicht auseinander und nicht zusammen.
Mit ungeheurem Willen berannte unsere Mannschaft nach Seitenwechsel das gegnerische Tor, schnürte die Tiroler in deren Hälfte ein, konnte aber lange keinen zählbaren Erfolg erzielen. Mit allen Mitteln verteidigte Wacker die Führung. Mair ließ sich nach erstklassigem und blitzsauberen Tackling von Hiden fallen und mimte solange den sterbenden Schwan bis klar war, dass der Schiedsrichter keinen Wert auf dieses Schauspiel legt, dann erhob er sich blitzschnell und sprintete dem verlorenen Ball über dreißig Meter hinterher. Ein anderer Tiroler verpasste einer Cornerfahne aus Wut über eine Entscheidung von Schiedsrichter Steiner einen Schlag, dass diese brach und sich nicht mehr einwandfrei befestigen ließ (als Strafmaßnahme hätte ich vorgeschlagen, der Tiroler müsste nun die Fahne bis zum Schlusspfiff halten). Es wurde heftig Zeit geschunden, die Führung wie bereits erwähnt mit aller Kraft verteidigt.
Hilfreich waren unzählige unpräzise Flanken von RAPID, die allesamt von der Tiroler Verteidigung erwischt wurden. RAPID aber ließ nicht locker. Und wurde für den Einsatz und den unbedingten Willen, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen, belohnt.
Sechs Minuten vor Schluss stand Tomas Dosek im Strafraum goldrichtig. Mit wuchtigem Schuss gab er der grün-weißen Hoffnung neue Nahrung - 1:2. Im Stadion war zu spüren, es geht noch was. Großer Jubel als sieben Minuten Nachspielzeit bekannt gegeben werden (ATV+-"Experte" Didi Constantini versuchte in aller Parteilichkeit diese als ausschlaggebend für das Unentschieden hinzustellen). 92. Minute: Eckball für RAPID. Sebastian Martinez steigt im Sechzehner hoch und köpfelt den Ball zum Ausgleich unter die Latte. Zum Weihnachtswunder fehlt zwar nicht mehr viel, doch reichte es eben nicht ganz. Endstand 2:2 nach 0:2 Rückstand.
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