03 Dezember 2015

Niederlage nach miserablem Spiel in der Südstadt

Die Südstadt ist ein trostloses Satellitenstädtchen. Dort sah ich vor vielen Jahren zum ersten Mal einen toten Menschen. Er hatte sich an einem kleinen Bäumchen erhängt. Die Südstadt ist seit den 1970er-Jahren auch Heimat des Vereins, der aus dem Zusammenschluss der Wiener Traditionsklubs Admira und Wacker entstanden ist, im Laufe der Jahre allerlei komische Namen trug und mir im Augenblick unter dem Namen FC Admira Wacker Schmerzen bereitet. Vornehmlich dann, wenn RAPID in der Südstadt anzutreten hat. Ich erinnere mich beispielsweise an ein Spiel, in dem wir bereits 3:0 geführt hatten, dann aber noch 3:4 verloren. Die einzig schöne Erinnerung rührt von einem Spiel im Mai 2005, in dem ein Tor von Ferdinand Feldhofer in der Nachspielzeit RAPID den Weg zum Meistertitel ebnete. Sicher haben wir auch andere Spiele in der Südstadt gewonnen, doch die Assoziationen, die eine bevorstehende Fahrt in die Südstadt auslöst, sind fast durchwegs negativ.

Dennoch überwog bei mir vor dem Spiel in der Südstadt wie immer die Hoffnung, dass es diesmal gut gehen werde. Ich wurde bitter enttäuscht. Das Auftreten unsere Mannschaft und die daraus resultierende 1:2-Niederlage bereitete mir körperliche Schmerzen, die nun wiederkommen, da ich an gestern zurückdenke, weshalb ich die Spielbetrachtung kurz halten möchte.

Leidenschaft und Einsatz sind unabdingbare Voraussetzungen, um ein Bundesligaspiel gewinnen zu können. Beides fehlte unserer Mannschaft. Der Aggressivität der Admira konnte nichts entgegengesetzt werden. Gelang es nach etwas 20 Minuten noch recht gekonnt, das eine oder andere Mal konzentriert nach vorne zu kombinieren, war davon in der zweiten Halbzeit fast gar nichts mehr zu sehen. Die einige Konstante bei der gestrigen Niederlage, die sich mit etwas weniger Glück zum Debakel entwickeln hätte können, waren haarsträubende Fehlpasses, die uns viel zu oft in die Bredouille brachten. Was mir besonders aufgefallen ist und ich mir nicht erklären kann: Wie schaffen es andere Mannschaften unerbittlich in Zweikämpfe zu gehen und diese ohne Foul zu gewinnen während wir beim Versuch dagegen zu halten, wegen Foulspiels zurückgepfiffen werden?

30 November 2015

Klarer Heimsieg gegen Altach an Happels Geburtstag

Ernst Happel hätte gestern seinen 90. Geburtstag gefeiert, ist aber leider bereits vor 23 Jahren verstorben. RAPID feierte in dem nach ihm benannten und von mir wenig geliebten Stadion einen klaren Sieg gegen Altach und gab damit nach dem Kantersieg in Mattersburg ein weiteres kräftiges Lebenszeichen von sich.

Drei Tage nach der knappen Niederlage in Villarreal gab sich unsere Mannschaft gegen die Vorarlberger kaum Blößen und gewann dank Toren von Stefan Stangl, Srdjan Grahovac und Stefan Nutz hoch verdient mit 3:1 (2:0). Dem in der 25. Minute wunderschön herausgespielten Führungstor durch den zur Zeit besten österreichischen (und in Österreich spielenden) linken Außenverteidiger, Stefan Stangl, ging eine energische Balleroberung an der Mittellinie durch Philipp Prosenik voraus. Srdjan Grahovac traf acht Minuten vor der Pause mit einem abgefälschten Freistoß und erzielte damit sein erstes Pflichtspieltor für RAPID. Auch Stefan Nutz konnte sich erstmals in die Schützenliste eintragen. Ebenfalls aus einem Freistoß und noch ein bisschen spektakulärer, denn der von ihm getretene Ball (das klingt jetzt leider so als hätte er ihm etwas angetan) passte in der 57. Spielminute genau ins Kreuzeck.

Nach der 3:0-Führung schlichen sich bedauerlicherweise Unkonzentriertheiten in unser Spiel. Diese allerdings dürften Folgen der Müdigkeit aufgrund der wesentlich höheren Belastung unserer Mannschaft als jener der Altacher im Herbst sein. Denen gelang zwar noch ein Tor (72.), doch dieses blieb ein kleiner Schönheitsfehler.

Da die beiden Mannschaften, die im Augenblick noch in der Tabelle vor uns liegen, in dieser Runde Punkte liegen ließen, RAPID dies mit einem klaren Sieg nutzen konnte und ich es vermied, im Stadion ins Buffet oder aufs Klo zu gehen, war der Abend im Prater ein durchwegs schöner.

27 November 2015

Keine Punkte aber Erfahrung gewonnen

Vor dem Spiel in Villarreal hatte ich nur den bestmöglichen Ausgang im Auge. Kurz vor der Partie wurde mir dann erstmals richtig klar, gegen wen RAPID da antreten wird und mir wurde etwas mulmig.

Die ersten 15 Minuten trugen nichts zu meiner Entspannung bei. Der momentan Viertplatzierte der Primera Division drückte mit aller Macht auf eine rasche Führung, die wir mit viel Kampf und Krampf verhindern konnten. Danach gelang es uns immer besser, selbst zu agieren, das Spiel wurde offen und ich lockerer. Wir kombinierten gut und hielten Villarreal von unserem Tor fern. Dennoch benötigten wir auch etwas Glück, um mit einem 0:0 in die Pause gehen zu können. Besonders beim letzten Angriff der Spanier, denn da verfehlte ein Ball unser Tor nur knapp.

Nach der Pause ähnelte das Bild zunächst jenem zu Beginn der ersten Hälfte. Im Gegensatz zu dieser gelang es uns aber nicht, selbst aktiv zu werden. So wuchs der Druck des Favoriten, weil es uns immer weniger gelang, Bälle zu erobern oder eroberte Bälle ruhig und kontrolliert nach vorne zu spielen. Mir schien die Angst der Mannschaft, ein Tor zu kassieren, immer größer, der Mut mitzuspielen schwand immer mehr. Wir zogen uns immer weiter in die Verteidigung zurück und nach einer Vielzahl von vergebenen Torchancen (Glückwunsch an die beiden Tormänner, die einige davon vereitelten) gelang Villarreal zwölf Minuten vor Schluss das Siegestor.

Ähnlich wie Heribert Weber war ich nach der knappen Niederlage ein wenig enttäuscht. Es wäre tatsächlich mehr möglich gewesen. So aus einem Konter nach einem Eckball der Spanier, als wir zu Dritt gegen einen Verteidiger aufs gegnerische Tor stürmten, oder als Stefan Stangl in Mittelstürmerposition den Ball knapp am Tor vorbeischob. Mario Sonnleitner sagte nach dem Spiel: "Wir haben gekämpft wie die Raubritter:" Deren Ziel war es wohl, irgendetwas Wertvolles zu erbeuten. In unserem Fall waren es in Villarreal nicht Punkte, sondern neu gewonnen Erfahrungen, mit einer spanischen Spitzenmannschaft mithalten zu können, aber auch zu erleben, woran es noch mangelt, sie auch zu schlagen.

26 November 2015

Mit Villarreal im Duell um den Gruppensieg

Die Ausgangslage für RAPID vor dem heutigen Spiel im Estadio El Madrigal gegen Villarreal ist hinlänglich bekannt. Der Aufstieg ins Sechzehntelfinale der Europa League steht schon vor Anpfiff fest. Holt unser Mannschaft ein Unentschieden ist zudem der Gruppensieg unser. Dieser bringt es mit sich, bei der Auslosung zur K.o.-Phase gesetzt zu sein. Ein Aufeinandertreffen mit den übrigen Gruppensieger wäre damit ebenso ausgeschlossen wie eines mit den vier besten Gruppendritten der Champions League.

Folgende Ziele ließen sich also stecken:

  • Erstmals im Europacup in Spanien zu gewinnen und damit den Sieg in der Gruppe E bereits vor dem letzten Spieltag zu sichern. 
  • Damit weitere Punkte für die UEFA-Rangliste zu sammeln und einen nächsten Schritt auf dem Weg unter die besten 50 Mannschaften Europas zu machen.
  • Den fünften Sieg im fünften Spiel zu erringen und damit unter den anderen Mannschaften herauszuragen.

Nebeneffekte:

  • Zusätzliche Einnahmen aus der UEFA-Kassa als Siegesprämie 
  • Ein großer Beitrag, Österreich für die übernächste Saison einen fünften Europacup-Startplatz zu sichern
Leider ist es mir wieder einmal nicht vergönnt, im Stadion dabei zu sein. Also wünsche ich der Mannschaft und allen Mitreisenden aus dem frühwinterlichen Wien ein leiwandes Spiel. Möge ein weiteres bedeutendes Kapitel in der glorreichen Geschichte RAPIDs geschrieben werden.

03 Februar 2007

Mieser Schiri stiehlt Sieg gegen Parndorf

Zweimal gingen die Amateure gegen den Zweitligisten Parndorf in Führung und erreichten dennoch nur ein (insgesamt aber beachtliches) Unentschieden. Die Führung durch einen wuchtigen Schuss unter die Latte durch Topic aus kurzer Distanz glichen die Burgenländer noch vor der Pause aus. Bis dahin hatte sich der offenbar profilierungssüchtige Schiedsrichter mit ein paar kleinlichen Gelben Karten für das aufgewärmt, was er in einem furiosen Finish folgen lassen sollte. Unsere Amateure führten 2:1 durch einen Kopfballtreffer von Gartler als Schiedsrichter Ruiss nach einem harmlosen Zweikampf im RAPID-Strafraum zur allgemeinen Verwunderung auf Elfmeter entschied. Doch damit nicht genug, nutzte er die berechtigte Empörung unserer Mannschaft um gleich zwei Spieler vorzeitig unter die Dusche zu schicken. Protiwa zeigte er Gelb-Rot und Bichelhuber Gelb, nochmals Gelb und dann Rot.

31 Januar 2007

Donaufeld auf Teppich unbezwingbar

Nach enttäuschendem Unentschieden in Meisterschaft und Niederlage im Toto-Cup gelang unseren Amateuren auch im Vorbereitungsspiel auf dem euphemistisch als Kunstrasen bezeichneten mit Teppich belegten Betonplatz kein Sieg gegen Donaufeld. Zwar gelang Rene Gartler nach rund dreißig Minuten und schöner Flanke von Hüseyin Budak die Führung, doch fast postwendend fiel der Ausgleich zum 1:1-Endstand. An Chancen zum Siegestor mangelte es nicht. Bei der besten rund zehn Minuten vor Schluss scheiterten Topic und Jusic innerhalb von Sekunden zweimal am Tormann und einmal an der Latte.

Weiter geht es kommenden Freitag ab 18:00 Uhr zuhause gegen Parndorf, das nach Mensur Kurtisi nun auch Ingo Klemen unter Vertrag genommen hat.

28 Januar 2007

Erste schlägt St. Pölten, Amateure Haitzendorf

Sehr schwer tat sich unsere Erste gegen den Regionalligisten St. Pölten mit dem Toreschießen. Im fünften Testspiel gelang zwar der ebensovielte Sieg, doch nur ein Tor. Das erzielte Mate Bilic nach mustergültiger Vorarbeit von Ümit Korkmaz per Kopf. Erstmals im Dress der Grün-Weißen spielte Hannes Eder eine solide Partie. Für den serbischen Stürmer Mihailo Pjanovic war es - will man Medienberichten Glauben schenken - die erste und zugleich letzte Partie für RAPID.

Schneesturm führte zur Rutschpartie

Nur wenige Minuten nach Ende der Partie gegen St. Pölten testeten unsere Amateure am Kunstrasenplatz gegen den niederösterreichischen Landesligisten Haitzendorf. Ein Hattrick von Rene Gartler machte bis zur Pause alles klar. Ein zwischenzeitlicher Schneesturm führte zu einer ziemlichen Rutschpartie, änderte aber nichts an der Überlegenheit unserer Mannschaft.